Stellungnahme eingereicht bei der Raumordnungsbehörde

Stellungnahme eingereicht bei der Raumordnungsbehörde

Die Wählergemeinschaft reicht fristgerecht ihre Stellungnahme zum geplanten Windpark bei Tützpatz, Pripsleben und Wildberg ein. Beigelegt sind auch die 530 Unterschriften, die gesammelt wurden.

 

Stellungnahme der Altentreptower Wählergemeinschaft zum Raumordnungsverfahren mit integriertem Zielabweichungsverfahren für das Vorhaben RH2-PTG/LINK Neubrandenburg der WIND-WASSERSTOFF-projekt GmbH und Co. KG  WIWA-projekt als Teil des WINDprojektes mit Sitz in Börgerende

 

Die Altentreptower Wählergemeinschaft lehnt das oben genannte Verfahren ab. Die Gründe hierfür möchten wir hier darlegen:

1. Durch das geplante Vorhaben wird die Kulturlandschaft unseres Amtskreises Treptower Tollensewinkel und insbesondere der oben genannten Gemeinden nachhaltig geschädigt. Im ausgewiesenen Raum befinden sich zwei wesentliche, zurzeit nicht bewirtschaftete Kulturdenkmäler (Schloss Tützpatz, Schloss Gültz). Diese wären mit Sicherheit nicht mehr veräußerbar und einer weiteren Nutzung schwer zuzuführen. Hierbei spielt es auch keine Rolle, dass Windräder nicht unmittelbar vom Schlosspark zu sehen sein werden. Bestehende, bereits intensiv geförderte Denkmäler wie das Gutshaus in Gützkow werden ihren Sinn verlieren.

2. Durch das Vorhaben werden die Gemeinden in ein Korsett gezwängt. Ein späteres Entwicklungspotential der Orte ist auszuschließen. Potentielle Raumpioniere aus anderen Bundesländern oder dem Ausland, wie schon vorhanden aus Österreich und  der Schweiz, werden abgeschreckt.

3. Es kommt zur Entwertung von Privateigentum, das heute schon spürbar, aber noch nicht genau bezifferbar ist. Häuser können von Banken jetzt schon nicht mehr adäquat beliehen werden und sind nicht mehr oder nur mit hohem Verlust veräußerbar.

4. Naturschutzrechtliche Bedenken werden nicht ausreichend gewürdigt. Im Park von Gültz haben sowohl ein Schwarzmilan, als auch ein Rotmilan ihr Einstandsgebiet. Die vorgeschlagene CEF-Maßnahme als Ausgleich wird nicht funktionieren. Auch ist sie zu riskant. Der Milan wird in den zunächst geplanten äußeren Windparkanteilen aufgrund seines natürlichen Verhaltens zum Schlagopfer werden. Eine Umsiedlung in ein neu angelegtes Habitat wird dann nicht mehr möglich sein und ist sowieso nicht zu erwarten. Lebewesen funktionieren nicht wie Krananlagen, die gezielt umgesetzt werden können.

5. Die Gemeinde Pripsleben würde durch das Projekt bei schon vorhandenen Windfeldern zunehmend eingekesselt werden. Dem kann nicht zugestimmt werden!

6. Die ausgewiesene Innovation halten wir für nicht relevant. Ihre Umsetzung könnte auch im nicht weit entfernt befindlichen großen Windpark (Altentreptow Ost) vorgenommen werden. Sie ist nur Mittel zum Zweck. Beteiligungsmodelle, die im Raum stehen, sind als innovative Maßnahme obsolet. 7. Die unkonkreten Beteiligungsmodelle sind weder gesetzlich verpflichtend geregelt und basieren bisher auf  Freiwilligkeit. Sprich Fakten schaffen und dann ist man auf den guten Willen angewiesen.

8. Der demografische Wandel, sprich die Entleerung der Gemeinden wird sich   beschleunigen. Zuzug wird nicht ausreichend stattfinden.          

9. Wir sind der festen Überzeugung, dass unser Amt Treptower Tollenseewinkel und ihren Menschen mit drei großen Windparks genug Opfer für die Energiewende in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern erbracht hat und wollen uns für den noch vorhandenen Raum andere Entwicklungsperspektiven offenhalten.

10. Wir wissen heute noch nicht, wie die Teilfortschreibung des Regionalen Raumentwicklungsprogrammes ausgehen wird. Ob am Ende vom Regionalen Planungsverband weitere andere Eignungsgebiete im Amt Treptower Tollensewinkel ausgewiesen werden. 

11. Die Abstände zwischen Siedlungen und WEAs sind auch in diesem Verfahren wieder zu kurz. Es ist nicht sinnvoll nachzuvollziehen, warum bei steigender Nabenhöhe diese verkleinert wurden. Hier muss der Regionalplanungsverband dringend Abhilfe schaffen. Alles andere wäre am Willen der Menschen vorbei regiert.            

    

Weitere Aspekte, die in diesem Zusammenhang erwähnt werden müssen, sind der Windschlag und die nächtliche Beleuchtung der Anlagen. Diese sind für dieses Planungsvorhaben wohl erst einmal irrelevant aber aus unserer Sicht einschneidend für Mensch und Landschaft. Das ist jetzt schon erlebbare Realität im Amtsbereich.

 

PS: Dieses Schreiben werden wir nicht nur an Sie, sondern auch an andere Entscheidungsträger des Landkreises, Bundeslandes und dem Bund und ggf. Presse weiterleiten. Wir brauchen ausgewogene Entscheidungen im Sinne unserer Menschen. Politik kann nur mit den Bürgern gemacht werden und nicht im Sinne einzelner Protagonisten, ansonsten stirbt der demokratische Gedanke und wir bewegen uns in eine diktatorische Planwirtschaft im Sinne einer „herrschenden Klasse“.

 

Mit freundlichen Gruß

 

Altentreptower Wählergemeinschaft

 

Stellungnahme an Regionalen Raumplanungsverband.doc (32768)

Stellungnahme an Regionalen Raumplanungsverband.pdf (60124)
 

 

Anschreiben Raumordnung.doc (28160)

Anschreiben Raumordnung.docx (14241)

Anschreiben Raumordnung.pdf (136077)